Stromausfall!
Die Datenaufzeichnung der virtuellen Fabrik von müller+krahmer zeigt es: fast acht Stunden war unser Büro in Saalfeld gestern und heute ohne Strom. Und auch wenn es sich offensichtlich nur um eine lokale Störung handelte, die bereits wieder beseitigt ist, wird in einer solchen Situation klar, wie wichtig eine stabile Energieversorgung ist. Ohne Strom läuft keiner unserer PCs und keines der daran angeschlossenen Bussysteme. Ohne Strom können wir unsere Kunden nicht über Telefon, E-Mail oder Fernzugriff erreichen und unsere Kunden erreichen uns nicht. Unser Geschäftsmodell implodiert ohne Strom! Und das gilt für nahezu jede Firma in diesem Land. Schlimmer noch: Stromausfälle gefährden Menschenleben, in Krankenhäusern, in Fabriken, auf Straßen – überall, wo wir uns auf elektrisch gesteuerte Systeme verlassen.
Aber selbst wenn das Horrorszenario eines großflächigen Blackouts nicht eintritt – eine instabile Energieversorgung bedeutet mittelfristig das Ende des Industriestandorts Deutschland. Denn Industrie braucht Energie, immer und überall. Industrie 1.0, also der Beginn der Industrialisierung, war nur möglich, weil die Dampfmaschine an jedem Ort und zu jeder Zeit Energie bereitstellen konnte. Industrie 2.0 ermöglichte dank besser verteilbarer elektrischer Energie den Übergang zur Massenproduktion. Computerisierung (Industrie 3.0) und schließlich Vernetzung (Industrie 4.0) sind ohne stabile, permanente Energieversorgung undenkbar. Stabile Energieversorgung ist also nicht nur die Basis unseres Wohlstands, sondern Voraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaft an sich.
Die Stabilität unserer Energieversorgung ist ein zu hohes Gut, um die Entscheidung darüber Ideologen ohne jegliche Fachkenntnisse zu überlassen. Es ist höchste Zeit, daß wieder Ingenieure und Ökonomen entscheiden, daß der Markt bestimmt, ob russisches Erdgas oder amerikanisches Fracking-Gas, ob Braun- und Steinkohle aus Deutschland oder Australien, ob Uran aus dem Niger oder aus dem Erzgebirge am besten geeignet sind, uns dauerhaft und günstig mit der Energie zu versorgen, die wir benötigen.
PS. Auch dieser Beitrag ist nur verfügbar, wenn Autor, Plattformanbieter und Leser mit Energie versorgt werden. Und jede Reaktion darauf – egal, ob Zustimmung oder Ablehnung – benötigt Energie.